Holzkirchen aus Maramureș

Holzkirche Rumänien, Weltkulturerbe

Besonders bekannt sind die Holzkirchen aus der Region Maramureș. Die Region im Norden des Landes ist stark durch ihre natürlichen wie auch geografischen Grenzen geprägt, vor allem durch den mitteleuropäischen Fluss Theiß und die Gebiete um ihn herum.

Von 1900 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die meisten Holzkirchen errichtet. Sie spiegeln einen architektonischen Trend zur alten Tradition in Maramureș wieder. Heute liegen die Holzkirchen in der Natur der Sache Rumäniens.

Historiker stellen auch eine Verwandtschaft zu den nordischen Kirchen fest. Man fand sogar Spuren, die bis zu den ersten Kirchen der christianisierten Wikinger an der Theiss reichten, welche Errichtungen und das Auffinden der Stilrichtungen von Holzkirchen ziemlich sicher beeinflussten. Auch in zahlreichen anderen Ländern finden sich Holzkirchen, aber wohl nirgendwo so schön und stilvoll wie in Rumänien. Daher wurden auch Kirchen aus dem Kreis Maramureș in das Weltkulturerbe aufgenommen.

Zusammen stellen diese acht Holzkirchen ein Ensemble herausragender Beispiele verschiedener architektonischer Varianten aus unterschiedlichen Epochen und Bereichen dar. Schmal aber hoch sind sie und verfügen über lange schlanke Türme am Westende des Gebäudes.

Hier finden Sie ein Potpourri von Holzkirchen vor, querbeet durch weitere Länder als Rumänien

Wehrkirchen aus Siebenbürgen

Siebenbürgische Dörfer mit befestigten Kirchen gehören dem UNESCO-Weltkulturerbe an. Die Wehrkirchen dominierten die Dörfer der Region, an welcher Stelle Bewohner Schutz suchen konnten. Insgesamt schlossen die sächsischen und szeklerischen Dörfer etwa 300 Kirchenburgen ein. Weltweit gilt der Südosten von Siebenbürgen als jene Region mit dem dichtesten System gut erhaltener mittelalterlicher Befestigungsanlagen.

Unter ihrer Schirmherrschaft stufte die UNESCO erstmals die Wehrkirche von Biertan als geschützte Stätte ein. Später wurde «ihr Standort» um mehrere Kirchen erweitert und dadurch auch der geschützte UNESCO-Name geändert. Abgesehen von der Kirche in Biertan sind heutzutage an dieser «erweiterten Stätte» auch die Wehrkirchen von Prejmer, Viscri, Dârjiu, Saschiz, Câlnic und Valea Viilor geschützt.

Ab dem 12. Jahrhundert musste König Géza II. die angeworbenen deutschen Siedler vor Invasionen der Kumanen schützen. Dank der Deutschen Ritter und dieses Königs von Ungarn (Géza II.) erlangten die Deutschen einen Sonderstatus. Die Provinz erblühte mit Bauern, Handwerkern und Händlern.

Immer wieder musste man sich vor osmanischen und tatarischen Angriffen schützen. So wurden die Städte zunehmend befestigt. Im Zentrum standen stets die oftmals auf einem Hügel errichteten Kirchen. In der Nähe einer Kirche befindet sich der zentrale Dorfplatz.

Einige mit Mauern versehene Kirchen konnten länger andauernden Belagerungen standhalten und boten so der gesamten Dorfbevölkerung Schutz. So gehören zu den Befestigungsanlagen, wie in Prejmer oder Sânpetru Speisekammern, die in Friedenszeiten als Scheunen genutzt wurden und den Dorfbewohnern in Kriegszeiten Unterkunft boten. (In Prejmer besass jede Familie im Dorf ihre eigene Speisekammer innerhalb der Festung).

Die meisten Wehrkirchen erfuhren im Laufe der Zeit zahlreiche Veränderungen und Anbauten, insbesondere gegen Ende des 16. Jahrhunderts, in welcher Zeit der Barockstil die Architektur prägte.

Einige Beispiele von Wehrkirchen – alle geografisch verlinkt

Schäßburg und die vielen Türme

Im Kreis Mures liegt der Ort Schäßburg auf Rumänisch Sighișoara. Die Zitadelle bildet das alte historische Zentrum und wurde im 12. Jahrhundert von sächsischen Siedlern erbaut. Sie ist auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes zu finden.


Die Zitadelle liegt auf einem 850 Meter langen Hügel mit zwei Terrassen und am Südufer des Flusses Târnava Mare. Der Zitadellen-Hügel, dort wo auch ein Dominikanerkloster steht, genießt Renommee.

Die Festung ist von einer 9,3 Meter hohen Mauer umgeben und beinhaltet mehrere Sehenswürdigkeiten. Die Anlage sollte vor türkischen Angriffen schützen.

Vor allem ihre Türme sind bekannt

  • Uhrturm (Höhe: 64 m; Torturm)
  • Turm der Seile (heute als Wohnsitz des Verwalters des Friedhofs)
  • Metzgerturm (sechseckig)
  • Schusterturm (im Brand von 1676 zerstört, wieder aufgebaut; 4 Ebenen)
  • Weberturm (wurde 1858 abgerissen)
  • Schneiderturm (zwei Stockwerke)
  • Goldschmiedeturm (1863 abgerissen)
  • Turm der Blechschmiede (Höhe: 25 m; vier Stockwerke)
  • Gerberturm (einer der ältesten)
  • Schmiedeturm (beim Brand 1676 zerstört, wieder aufgebaut)
  • Schlosser- und Hafenarbeiterturm.
  • Fischerturm (einst am Ufer der Târnava)
  • Schuhmacherturm (nördlichen Abschluss der Festungsmauer).

Dakische Festungen im Orăștie-Gebirge

Eine besondere Sehenswürdigkeit sind die sechs dakischen Festungen im Orăștie-Gebirge. Diese wurden 100 Jahre vor sowie nach dem Beginn unserer Zeitrechnung errichtet. Ihr Baustil wird als  Murus-Dacicus-Stil bezeichnet und sollte vor der römischen Eroberung schützen.

Sie zeigen eine kraftvolle und innovative Eisenzeit. Heutzutage suchen Schatzsucher nach Spuren ihrer Vergangenheit. 

Die sechs Festungen

  • Sarmizegetusa 
  • Luncani
  • Piatra Roșie, Costești
  • Blidaru, Costești 
  • Cetătuie, Căpâlna 
  • Bănita.

Alle Festungen sind heute Teil des Weltkulturerbes.

Wir beschreiben eine Festung näher – Sarmizegetusa-Festung

Es war einst die Hauptstadt des dakischen Königreichs, wahrscheinlich Mitte des 1. Jahrhunderts v. Christus erbaut, ursprünglich eine Zitadelle, dazu Tempelanlagen und eine Siedlung. Die Römer eroberten die Festung und vergrößerten die Anlagen aber ließen die dakische Bauweise bestehen.

Etwa 100 Meter östlich der Festung liegt auf zwei Terrassen der Tempelbereich, zu dem eine mit Kalksteinplatten gepflasterte Straße führt. In diesem Raum wurden rechteckige und runde Heiligtümer errichtet, einige davon aus Kalkstein, andere aus Andesit.

Die zivile Siedlung, die aus dem östlichen und dem westlichen Viertel bestand, erstreckte sich über mehrere Dutzend Terrassen und bildete den größten bisher dokumentierten dakischen Wohnkomplex. Hier befanden sich Wohngruppen, Handwerksbetriebe, Lagerhäuser, Scheunen und Wassertechnik. In einem dieser Häuser wurde das berühmte Keramikgefäß mit dem Stempel „Decebalus per Scorilo» entdeckt. 

Zu den weiteren dakischen Festungen finden sich auf Wikipedia Informationen. Wir organisieren dorthin mit unseren Partnern gern eine Reise.