Constanța ist eine rumänische Hafenstadt in der historischen Region Dobrudscha. Sie ist einer der bedeutendsten Häfen an der Schwarzmeerküste und zählt zu den ältesten Städten Europas.
Der Legende nach landete dort Jason mit den Argonauten, nachdem er das Goldene Vlies gefunden hatte.
Constanța blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die Gründung des einstigen Tomis wird den Goten zugeschrieben. Später eroberten die Römer die Region. Ferner verbannte der erste römische Kaiser Augustus den römischen Dichter Ovid dorthin. In seinen Gedichten «Tristia und Epistulae ex Ponto» beklagte Ovid sein Dasein im Exil. Eine Reihe von Inschriften, die in und um die Stadt gefunden wurden, belegen, dass Constanța direkt über der Stätte von Tomis steht. Einige dortige Funde werden heute im British Museum in London aufbewahrt.
Danach gehörte die Stadt Tomis zu Kleinskythien, deren Metropole sie war. Später fiel Tomis unter die Herrschaft des Oströmischen Reiches. Tomis wurde noch später zu Ehren von Constantia, der Halbschwester des römischen Kaisers Konstantin dem Großen (274–337), in Constantiana umbenannt.
Im Jahr 1860 wurde eine Eisenbahnlinie zwischen Constanța und Cernavodă angelegt. Trotz der Schäden mittels Eisenbahnunternehmen kamen dabei beträchtliche Überreste antiker Mauern, Säulen usw. ans Tageslicht. Ein Gebäude, das vermutlich als typischer Hafenteil gedacht war, wurde ausgegraben und brachte die beträchtlichen Überreste von einem der längsten Mosaikpflaster weltweit zum Vorschein. Schliesslich wurde die Region als rumänisches Landesteil abgetreten.
Die Stadt gehört zum wichtigsten Handelszentrum Rumäniens. Mit EU-Mitteln wurde eine umfassende Sanierung der Strände durchgeführt. Auch dadurch entwickelte sich Constanțas Tourismus in den letzten Jahren zu einem bedeutsamen Wirtschaftszweig. Sehr warm ist es hier, ein feuchtes Kontinentalklima, befüllt mit ozeanischen und halbtrockenen Einflüssen.
Tourismus
Constanța lohnt sich anhand seiner archäologischen Schätze und einzigartigen Atmosphäre. Seine historischen Denkmäler, antiken Ruinen, das große, aber verlassene Casino, Museen, Geschäfte und die Nähe zu Strandresorts stellen es in den Mittelpunkt des rumänischen Schwarzmeerküstentourismus. Open-Air-Restaurants, Nachtclubs und Kabaretts bieten zudem vielfältige Unterhaltung. In seiner Nähe befinden sich traditionelle Dörfer, Weinberge sowie antike Denkmäler. Das Donaudelta ist innert zirka zwei Stunden mit dem Auto erreichbar.
Ovids Platz
Dem römischen Dichter Ovid, der, wie oben bereits gestreift, im Jahr 8 n. Chr. in das damalige Tomis verbannt wurde, ist hier ein eigener Platz gewidmet. Im Jahr 1887 entwarf der Bildhauer Ettore Ferrari eine Statue des Dichters, welche diesem Platz in der Altstadt seinen Namen verlieh. Die Statue steht vor dem Nationalen Geschichts- und Archäologiemuseum.
Römische Mosaike
Ein riesiger Komplex spätrömischer Gebäude, die sich auf drei Ebenen befinden, verband einst die Oberstadt mit dem Hafen und markierte hiermit auch das Handelszentrum. Auf dem Ovid-Platz ist noch Eindrittel dieser ursprünglichen Bauwerke erhalten, darunter mehr als 850 m2 farbenfrohe Mosaike. Lassen Sie sich einfach überraschen!
Genueser Leuchtturm
Der 7,9 Meter hohe Genueser Leuchtturm wurde 1860 von der Danubius- und Schwarzmeer-Gesellschaft zu Ehren genuesischer Kaufleute erbaut, die hier im 13. Jahrhundert eine florierende Seehandelsgemeinschaft gründeten.
Casino
Das verlassene Constanța Casino wurde 1910 von Fürst Carol I. in Auftrag gegeben und von den Architekten Daniel Renard und Petre Antonescu direkt an der Küste erbaut. Es verfügt über eine prächtige Jugendstilarchitektur. Einst eine große Attraktion zugunsten europäischer Touristen, verlor das Casino nach dem Zusammenbruch des Kommunismus seine Kunden. Im Jahr 2021 begann schließlich die Sanierung des Gebäudes.

Haus mit Löwen
Dieses Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert vereint Vorromanik und genuesische Architekturstile und verfügt über zahlreiche erhaben anmutende Säulen, die mit imposanten Löwenskulpturen geschmückt sind.
Archäologiepark
Im Herzen Constanțas zeigt der Park Dutzende Überreste aus der Vergangenheit der Stadt, darunter Säulen, Amphoren, Kapitelle, Fragmente von Gebäuden aus dem 3. und 4. Jahrhundert sowie einen Turm aus dem 6. Jahrhundert.
Nationales Opern- und Balletttheater Oleg Danovski
Das 1957 für Theater- und Opernaufführungen erbaute und staatlich geförderte Dobrogean-Musicaltheater war Schauplatz zahlreicher Vorführungen einiger der produktivsten Komponisten und Dramatiker Rumäniens. 2004 schloss die Kulturabteilung des Stadtrats das Theater. Doch nun erfuhr ich eben, dass wieder Aufführungen stattfinden!
Kathedrale der Heiligen Peter und Paul
Diese Kathedrale wurde im neobyzantinischen Stil entworfen. Die Innenwandgemälde kombinieren neobyzantinischen Stil mit rein rumänischen Elementen, die am sichtbarsten an der Ikonostase sowie den Kirchenbänken, Kronleuchtern und Kerzenständern sind. Entworfen wurden diese durch Ion Mincu, hergestellt in Paris.
Große Moschee von Constanța
Die 1910 von Fürst Carol I. erbaute Große Moschee von Constanța (ursprünglich Carol I. Moschee) ist der Sitz des heutigen Mufti, des geistlichen Führers mit 55000 Muslimen. Das Gebäude vereint neobyzantinische und rumänische Architekturelemente und ist damit eine der markantesten Moscheen der Gegend. Das Highlight des Innenraums bietet ein großer türkischer Teppich, ein Geschenk des Sultans Abdülhamid II. Das 50 Meter hohe Minarett (Turm) bietet einen Blick auf die Altstadt und den Hafen. Fünfmal am Tag steigt der Muezzin die 140 Stufen hinauf, um die Gläubigen zum Gebet aufzurufen.
Hunkar-Moschee oder Hünkar Mosque
Die 1869 fertiggestellte Hünkar-Moschee wurde vom osmanischen Sultan Abdülaziz für türkische Kunden in Auftrag gegeben, die nach dem Krimkrieg (1853–56) gezwungen waren, die Krim zu verlassen und sich in Constanța niederließen. Sie wurde 1945 und 1992 restauriert.
Fantasio-Theater
Ursprünglich nach seinem Stifter Tranulis-Theater benannt, wurde dieses Theater 1927 von Demostene Tranulis erbaut, einem örtlichen Philanthropen griechischer Herkunft. Das Gebäude besticht durch Eleganz. Durch Elemente neoklassizistischer Architektur verziert, liegt es am Ferdinand Boulevard im Herzen der neuen Stadt .
Rumänisches Marinemuseum
Dieses Museum ist in Rumänien die größte Einrichtung dieser Art und zeigt die Entwicklung der militärischen sowie zivilen Marine des Landes. Die Idee zum Museum wurde bereits 1919 skizziert, seine Eröffnung erfolgte jedoch erst am 3. August 1969 unter der Herrschaft von Nicolae Ceaușescu. Die Sammlungen schließen Modelle von Schiffen, Knoten, Ankern und Marineuniformen ein. Es verfügt außerdem über eine Sondersammlung, welche sich Persönlichkeiten widmet, die für die Geschichte der rumänischen Marine wichtig waren.
Naturwissenschaftlicher Museumskomplex
Der zooähnliche Komplex besteht aus einem Delfinarium, einer Ausstellung exotischer Vögel, das wir sehr begrüßen und einem Mikro-Delta, welches uns ebenso erfreut. Nebenan befindet sich ein Planetarium, das uns ebenfalls Vergnügen bereitet. Deswegen begrüßen wir das Delfinarium allerdings nicht.